- Ein Lichtblick in der Erfahrungsheilkunde
Wie erfreulich, dass immer noch neue Erkenntnisse in der Ganzheitsmedizin
auftauchen. Hier gemeint: Die Forschungen von Prof. Dr. John Sarno, New York (+ 6/2017), der mit seinem Buch „Healing Back Pain“ („Befreit von Rückenschmerzen“) tausenden Menschen zur lang ersehnten Heilung verhalf.
Das Konzept ist so einfach wie revolutionär und erklärt eine Menge von Krankheitssymptomen, denen mit herkömmlicher Schulmedizin oft nur vorübergehend oder gar nicht beizukommen ist.
Vor allem die „modernen“ Epidemien von Rücken- und Nackenschmerzen, Fibromyalgien, Karpaltunnelsyndromen, die meist nicht mit Fehlhaltungen, Überbeanspruchung und Alter zu erklären sind und Unsummen Geld kosten, sprechen besonders gut auf die „neuartige“ Behandlung an...
TMS – Tension Myositis Syndrome = Muskelverspannungs-Syndrom (oder auch Tension-Mindbody-Syndrom) beschreibt einen entdeckten Mechanismus in der Einheit Seele-Körper-Geist, der zwar in der psychosomatischen Medizin seit längerem einen Ansatz fand, aber noch nie zuvor so genau erklärt und beschrieben wurde, wie Dr. Sarno dies getan hat („Frei von Schmerz“, 2006).
Kurz gefasst: Das menschliche Gehirn bewerkstelligt durch Verengung der Blutgefäße, infolge dessen Drosselung der Blutzufuhr eine Verminderung von Sauerstoff und daraus folgender Verspannung in/an Geweben, Muskeln, Sehnen, Bändern, Nerven etc., und zwar als unmittelbare Ablenkung von unbewussten schmerzhaften, unerwünschten oder scheinbar unerträglichen Gefühlen.
Durch diesen Mechanismus entsteht in all diesen Körperteilen lokaler Schmerz.
Schmerz aber nicht als Ersatz für schmerzhafte Gefühle (wie Freud meinte), sondern als Ablenkung und Schutz, damit diese nicht ins Bewusstsein kommen, was beim Individuum aus verschiedenen Gründen verhindert werden soll, da diese Gefühle tatsächlich noch unangenehmer und „gefährlicher“ sein können als körperliche Schmerzen.
Dr. Sarno unterscheidet dabei drei verschiedene Arten unbewusster Gefühle (Wut, Traurigkeit etc.):
aus der Kindheit
aus persönlichen Überansprüchen an sich selbst (Perfektionismus, Gutsein wollen)
aus den Zwängen des Alltags und des Lebens.
Im Laufe von Jahrzehnten entdeckte er, dass die TMS-Zusammenhänge außer bei
den genannten großen „Modekrankheiten“ auch bei Reflux, Magen-Darm-Geschwür, Speiseröhrenkrampf, Reizdarm, Zwerchfellhernie, Dickdarmentzündung, Spannungskopfschmerz, Migräne, häufigem Harndrang, Tinnitus und Schwindel, Allergien, Heuschnupfen, Bluthochdruck, Fibromyalgie, Karpaltunnelsyndrom u.a. eine Rolle spielen. Typisch auch: Eine „Wanderung“ der Symptome.
Fibromyalgie, deren Ursache angeblich noch im Dunkeln liegt, ist lt. Dr. Sarno einer der stärksten Formen von TMS.
Die öftere Unklarheit über diffuse chronische Schmerzzustände sowie eine Fixierung auf angeblich strukturelle, körperliche Ursachen samt erfolglosen Behandlungen und Operationen fallen immer mehr aufmerksamen, engagierten Ärzten auf, frustrieren sie und vermindern die „Freude“ am Beruf, da das TMS-Syndrom noch nicht Einzug in das offizielle Diagnose- und Behandlungsschema gehalten hat. Falsche Diagnose = Fehlbehandlung.
Auch ist ja längst das Phänomen bekannt, dass Patienten mit starken strukturellen Anomalien – festgestellt durch Röntgen, MRT, CT etc. - völlig schmerzfrei sein können, während andere mit teils heftigsten Schmerzen keinerlei Befunde vorweisen.
Doch selbst die Hälfte aller Patienten lehnt eine TMS-Diagnose zunächst ab, so sehr suchen auch sie eine „handfeste“ Ursache ihrer Beschwerden. Dabei sind diese ja nicht „eingebildet“, sondern wirklich körperlich real, jedoch vom Gehirn produziert.
So besteht eine TMS-Behandlung vor allem aus der gründlichen Aufklärung über die Zusammenhänge und dem Anhalten zur beständigen Beschäftigung mit bzw. Analyse von unbewussten Gefühlen und Konflikten in den verschiedenen Lebensbereichen. Weiterhin in der Ermutigung zur Ausübung von bisher vermiedenen körperlichen Aktivitäten sowie in wenigen Fällen auch einer nötigen Psychotherapie (Anm.: Auch homöopathische Seelen-Unterstützung!).
Es steht allen Patienten und Behandlern offen, sich mit dem TMS-Konzept (der Name einer Methode ist nicht das Wichtige) näher zu befassen und sie anzuwenden.
Wer heilt – hat Recht!
Wie hoffnungsvoll!
Carmen Wanko
„Frei von Schmerz“, Dr. John Sarno.