Die manipulierte Gesellschaft

 

- Freiheit vom Sexwahn -

  

Es ist erstaunlich, wie viele Menschen behaupten, frei zu sein bzw. frei sein zu wollen, und doch in tiefer Abhängigkeit und im Zwang stecken, unbedingt viel Sex haben zu müssen (ausser dem Druck, stets jung, stark, schlank und fröhlich sein zu müssen). Bei nicht wenigen ist es zur regelrechten Sucht geworden, d.h. sie denken Tag und Nacht an nichts anderes und ordnen es anderen wichtigen Themen unter (lt. Statistik sind nur 3 % aller Deutschen NICHT süchtig von irgendetwas!).

 

Da haben profitgierige Industrie, korrupte Politik, die gekauften Medien und alle Helfershelfer ganze Arbeit geleistet: Es wird uns beizeiten, und inzwischen perverser Weise von kleinst auf, in einer Art Massenhypnose vermittelt: 

Je mehr Sex, umso besser, umso gesünder, umso glücklicher! Sex sei also absolut wichtig!

 

Und so jagen alle diesem Phantom hinterher, brüsten sich mit sexuellen Fähigkeiten oder fühlen sich wertlos und sind gar am Boden zerstört, wenn sie die vorgegebenen Ideale und Schein-Normen aus irgendwelchen, scheinbar unerfindlichen, verflixten Gründen nicht erreichen.

 

Besonders junge Menschen geraten alsbald in die propagierte Maschinerie, das Quasiziel im Leben sei sexueller Art. Gerade junge Männer, die noch kein genügendes Wert- und Identitätsgefühl entwickelt haben, definieren sich über ihre sexuelle Attraktivität und Aktivität: Wie oft habe ich Sex, und wie gut bin ich darin? Viele entsprechende Buchtitel, teure Therapiemethoden, Medikamente oder geheime Elixiere etc. sollen angeblich dabei helfen…

Was für ein Milliarden-Geschäft!

Andere Männer definieren sich zwanghaft über Geld, Macht, äußere Anerkennung (die Versuchungen des Teufels in der Wüste) sowie über Leistung und Körperkraft (Neandertal lässt grüßen: „Ich habe das Mammut erlegt!“!)

Verallgemeinert gesagt definieren sich hingegen junge Frauen mehr über über Körperschönheit und das Gefühl, sexuell begehrt zu sein.

 

Und für all diese Neurosen, die eigentlich menschlicherweise mehr zur ersten Lebenshälfte gehören sollten, „benutzen“ und instrumentalisieren wir dann den Körper unseres Partners…!?

Unbewusst natürlich! Ganz unbewusst!

 

Fürwahr: Die Schöpfung, die gut war und ist, hat uns mit natürlicher Sexualität ausgestattet. Nüchtern und rein biologisch betrachtet: Damit die Menschheit nicht ausstirbt, und wir Nachkommen zeugen. Dass das Ganze angenehm sein und Spaß machen kann, versteht sich von selbst, denn sonst würde sich keiner damit abgeben. Allerdings ist ausgerechnet diese menschliche und Freude bringende Tätigkeit mit vielen Störungen behaftet, sodass viele darunter leiden, manchmal existenziell, je nach innerer Wertigkeit.

Doch nach dem Motto: „Wenn Du in der Meditation das Licht sehen willst, siehst Du es nie!“ entstehen daher - außer durch andere prägende kindliche Traumata - alleine durch das Anstreben (Ego-Wollen) erfüllter Sexualität genau die Probleme, die man eigentlich nicht haben möchte.

Demnach gibt es nur eine gesunde Motivation für Sex:

Nämlich als Ausdruck von seelisch-geistiger Liebe. Alles andere machen ja auch „Kaninchen“!

Der Mensch unterscheidet sich aber vom Tier. Ohne LIEBE ist ALLES nichts! (NT, 1. Korinther 13).

 

Ein erfahrener Urologe („Männerarzt“) verriet einem verzweifelten Patienten mit sexueller Problematik (durch chronischen Berufsstress) einmal einen glasklaren symbolhaften Spruch:

Nur wer  n i c h t s  tut, ist in der Liebe gut!“

Und das in unserer Leistungsgesellschaft!

Dies bedeutet nämlich, dass in der nervensystemischen Vagotonie (Entspannungsmodus) eigentlich alles ganz normal, einfach und störungsfrei abläuft. Von selbst! Nur im Sympatikus, im Spannungsmodus, verhaspeln sich die Dinge, d.h. der natürliche Ablauf ist blockiert.

Alte Weisheit: Die Dummen und Faulen kennen solche Probleme nicht, nur die

Intellektuellen und (zu) Fleißigen und die, die aus individuellen Gründen gut sein wollen! Gemeint ist dabei jegliche Art von Perfektionismus und krankhaftem ichhaftem Wollen.

 

Zunächst einmal jedoch geht es um die menschliche Hormonlage: Solange ein Mann viel Testosteron hat, ist er in einer archaischen Triebenergie, die bereits in der Pubertät beginnt (dieses Hormon steigert sich bis zu 800 %!). Er sollte jetzt im Laufe der Jahre lernen, diese Energie zu handhaben und gesund

einzusetzen, am besten mit Herzensenergie, also ohne die oft verbreitete neurotische Spaltung von Körper und Seele (die zwar leider üblich, aber auf keinen Fall normal ist).

Selbstverständlich gibt es triebstarke und triebschwache Naturen. Die

Menschen sind verschieden.

 

So ist die Frage: Wie oft ist „normal“? ...auch so zu beantworten: Zwischen oft und sehr selten ist alles normal. Und dann gibt es noch die Asexuellen, da ist „nie“ normal und auch nicht behandlungsbedürftig. Die einen könnten zölibatär gut leben, die anderen würden dabei krank. Zu prüfen wäre, ob die verschiedene Energie zur gesunden Grundpersönlichkeit gehört oder Neurose ist (durch Physiognomie, Astrologie u.a.). 

 

Und bei dieser Information fallen ganze Bleiberge vom Rücken vieler Ehe- und Liebespaare, die sich jahrelang anstrengend bemühen, ihre ehelichen Pflichten pünktlich und regelmäßig abzuliefern, als wäre es primäres und sicheres Zeichen einer „guten, funktionierenden Ehe“.

 

Mal davon abgesehen, dass es nie Ziel sein kann, einer Massennorm zu entsprechen, gibt es immer wieder mal Zeiten im Leben, z.B. in Erschöpfungsphasen, in Krankheit, Depression, Trauer oder starker beruflicher Beanspruchung, in denen Sexualität überhaupt gar kein Thema ist und nicht sein kann.

Denn der Körper funktioniert nicht auf Knopfdruck und per Wille. Er ist weise und weiß schon, wann was möglich oder sinnvoll ist. Viele Paare wissen das nicht und stellen daher ihre seelisch-geistige Liebe in Frage, weil sie glauben, Liebe muss immer körperlich ausgedrückt werden, sonst stimme etwas nicht. Irrtum! Es gibt viele Möglichkeiten, Liebe zu zeigen, Sexualität ist nur eine davon.

 

Beim Mann hat es „der liebe Gott“ klugerweise so eingerichtet, dass dieser erst später als die Frau hormonell in den Wechsel kommt und sein Testosteronspiegel sinkt (damit er sich auch im Alter noch fortpflanzen kann). Viele partnerschaftliche Zerwürfnisse entstehen durch mangelnde Kenntnis dieser ungleichen Wechselzeit von Mann und Frau. Man nimmt es menschlicherweise persönlich.

Die Frau nämlich wechselt bereits 10-20 Jahre früher, ihr Östrogen sinkt, sie wird männlicher, sie ist nicht mehr nur Weibchen. Plötzlich gibt es dadurch Revierkämpfe von zwei männlichen Wesen. 

 

Du liebe Güte: Manche Männer suchen sich jetzt eine Jüngere mit noch viel weiblichen Hormonen… Aber das ist ein spannendes Extrathema. Die individuelle Hormonlage zu beachten kann jedenfalls sehr hilfreich sein.

Und wie kann der Mann seine sexuelle Potenz sinnvoll ausleben (auch z.B. in kreativen Projekten!)? Wichtig: Auch die Art unserer Ernährung spielt bei unserem Thema eine beachtenswerte Rolle (s. Yoga).

 

Wenn der Mann mehr körperbetont ist, ist das erstmal einfach ...halt… männlich. Während die Frau mehr seelenbetont ist. Das ist die Ergänzung. So war es gedacht. Yin und Yang. Es gibt allerdings von der Gesamtpersönlichkeit her weiblichere Männer und männlichere Frauen, wo beide Aspekte immer mitspielen - welch eine wunderbare Mischung!

Extreme von nur männlich oder nur weiblich zeigen sich im Alltagsleben auf Dauer oft problematisch. Ohne Weibliches ist der Mann zu hart, ohne Männliches ist die Frau zu weich.

 

Die Frage: Wollen wir frei sein oder gefangen?

Sexuelle Energie kann segensreich sein oder destruktiv gelebt werden. Es ist unsere Entscheidung.

 

Unbewusst kann sein: Mangelnde Vaterliebe kompensiert der Mann mit sexueller Bestätigung, mangelnde Mutterliebe sucht er vielleicht in der körperlichen Vereinigungsnähe mit der Frau.

Mangelnde Vaterliebe sucht die Frau in sexuellem Begehrtwerden, mangelnde Mutterliebe kann sich als Minderwertigkeitsgefühl zeigen. Mangelnder Sinn im Leben sowie fehlende Spiritualität kann ebenso durch sexuelles Streben kompensiert werden, zumindest wird es (auf Dauer ganz sinnlos…) versucht.

 

Alle Medien suggerieren uns: Wir müssen Sex „bis ins Grab“ haben, ja von der Wiege bis zur Bahre...! Je früher und je länger, umso mehr verdient man an uns. Die ganze Gesellschaft ist so schleichend über Jahrzehnte sexualisiert worden. Haben wir das bemerkt? Ist das uns klar und bewusst?

 

Grundfrage: Müssen wir überhaupt Sex haben?

Antwort: Nein! Ja - wir können. Aber wir müssen nicht.

Wer hat uns das bloß eingeredet? Das MUSS muss weg! Vollständig!

 

Interessant: In „Sex ist nicht das Wichtigste“ von Hodgkinson berichten viele langjährige Paare über die tiefe Harmonie ihrer Beziehung  o h n e  Sex, d.h. ohne jeden Druck und Normstress.

 

Und im Ernst: Es wird ja wohl kein charakterlich reifer Mensch behaupten wollen, dass man auf der Basis eines sexuellen Fokus...

(ich zitiere nach dem Buch "Von heimlicher Liebe", E. Neuner, im Kapitel "Die vollkommene Ehe")

 

"...eine langfristige Lebensgemeinschaft aufbauen kann, die kommende schwerste Belastungen ertragen kann und bis zu jenen Tagen durchhält, wo die äusseren Reize verlöschen und die bunten Farben um uns verblassen. Wenn die schäumende Lebenskraft und die sprudelnde Vitalität im Alter weniger werden, dann zeigt sich die seelisch-geistige Liebe mit wundersamer innerer Leuchtkraft...".

 

 

Im allseits bekannten Yoga weiß man seit Jahrtausenden: Unsere Reise durch die sieben Chakren, die feinstofflichen Energiezentren, beginnt im untersten Wurzelchakra, und bis zum obersten Kronenchakra ist es ein „spannender“, lohnender Entwicklungsweg.

Auch Hermann Hesse beschrieb ihn im „Siddhartha“.

 

Sind und bleiben wir wirklich frei - von gesellschaftlichen oder kulturellen Zwängen und FALLEN!!

Bleiben wir in lebendigem Kontakt mit unserem Körper und vor allem... mit unserer Seele und mit unserer Herzensenergie!

Leben wir grundsätzlich im GEIST, nicht einseitig im FLEISCH! (NT, Römer 8, 5).

 

Dann wird auch Sexualität in diesem Sinne „HEIL“-ig und kann heilend wirken.

 

 

 

Copyright Carmen Wanko, 11/2024